Donnerstag, 25. Februar 2016

Angst vor Cholesterin - Panikmacher-Ei?


Eier sind bei den meisten Menschen sehr beliebt. Dennoch ist der Gedanke fest in uns verankert, dass zu viele Eier schlecht für uns sein sollen. Aber woher kommt diese Angst? Es ist die Angst vor dem Cholesterin und die Angst vor erhöhten Blutfettwerten. Dabei ist das Ei von Natur aus eine wahre Nährstoffbombe. Das darin enthaltene Eiweiß ist von bester Qualität und in kaum einem anderen Lebensmittel sind zeitgleich so viele Vitalstoffe vorhanden: Kalzium, Kupfer, Mangan, Zink, Jod, nahezu alle B-Vitamine, Vitamin A, Beta-Carotin, Vitamin E und Vitamin K. Aber eben auch Cholesterin. Davon hat ein Ei ca. 220 mg. Mehr als 300 mg Cholesterin gelten allerdings als gesundheitsschädlich, so dass für eine gesunde Ernährung zwei, maximal drei Eier pro Woche empfohlen werden.


Die DGE (Deutsche Gesellschaft für Ernährung e.V.) schreibt wörtlich: „Eine hohe Cholesterolzufuhr erhöht etwa bei der Hälfte der Menschen das ungünstige LDL-Cholesterol. Für die Cholesterolkonzentration im Blut ist weniger das Nahrungscholesterol entscheidend - die verzehrte Menge an Gesamtfett, und insbesondere an gesättigten Fettsäuren spielt eine wichtige Rolle.“ Quelle: Presse, DGE aktuell 09/2010 vom 17. Juni


„Weniger das Nahrungscholesterol!“ Dieses ist also nicht, beziehungsweise wenig verantwortlich. Warum dann trotzdem nur zwei, maximal drei Eier pro Woche? Cholesterin ist lebensnotwendig für uns Menschen. Es ist für das Funktionieren des Stoffwechsels der Zellen unverzichtbar. Aus Cholesterin wird im Körper Vitamin D aufgebaut. Auch weibliche und männliche Geschlechtshormone, die Nebennierenhormone sowie die Gallensäure (zur Verdauung) werden durch Cholesterin hergestellt. Und was wären unsere Zellen ohne Cholesterin? Sie würden nicht funktionieren. Jede Zellmembran benötigt es. Unser Organismus hat also deutlich weniger Angst davor als unser Kopf. Deshalb hat er sich auch von einer externen Zufuhr unabhängig gemacht. Der Körper stellt Cholesterin selbst her. Auch bei rein veganer Ernährung wird unser Organismus dafür Sorge tragen, dass dem Körper genug davon zur Verfügung steht.


Als Anfang der 90er-Jahre ein 88-jähriger Patient in der Ambulanz der Klinik in Harvard erschien, wurde er bei der Aufnahme nach seinen Ernährungsgewohnheiten gefragt. Er gab an 20 bis 30 Eier am Tag zu essen. Seine Cholesterinwerte waren tadellos. In darauf folgenden Untersuchungen und groß angelegten Studien stellte sich heraus, dass der Cholesterinwert in der Nahrung bei den meisten Menschen keinen Effekt auf den Cholesterinwert im Blut hat. Dies liegt daran, dass der Körper in der Leber feine Sensoren hat, die das Cholesterin-Angebot in der Nahrung messen. Da die benötigte Menge an Cholesterin relativ hoch ist, muss der Körper einen Großteil des Blutfettes sowieso selbst bilden. Nur maximal ein Drittel kann er über die Nahrung abdecken. Außerdem produziert unser Körper auch nur so viel Cholesterin wie er wirklich benötigt. Die US-Wissenschaftler Braun und Goldstein hatten bereits 1985 den Nobelpreis für ihre Forschung zum Cholesterin-Stoffwechsel erhalten.


Quelle: http://www.nobelprize.org/nobel_prizes/medicine/laureates/1985/press.html


Eier sind eine hervorragende Eiweiß- und Vitalstoffquelle und sie sind nach wie vor eher günstig im Handel zu erhalten. Meine Empfehlung ist daher, ruhig ein paar Cent mehr für ein Bio- oder Omega3--Ei auszugeben. Die Qualität der Fettsäuren im Ei wird über die Qualität des Futters für die Hühner beeinflusst. Zudem sollten Hühner artgerecht gehalten werden. In ihrem natürlichen Lebensraum fressen Hühner Gras, Körner, Würmer, Schnecken, Insekten und sogar Mäuse. Wer also täglich gerne sein Frühstücksei essen möchte, den Tag mit einem Omelette, mehreren Spiegeleiern oder einer anderen Eierspeise starten oder beenden möchte, dem wünsche ich einen guten Appetit.

Nimmer satt? – macht uns unser Essen hungrig?




Schaffen Sie es, nur ein Stückchen Schokolade oder nur eine Handvoll Chips zu essen? Nein?! Wohingegen Sie aber wahrscheinlich bei gekochtem Brokkoli schon nach den ersten beiden Happen keinen großen Appetit mehr verspüren! Gibt es also Lebensmittel, von denen wir nicht genug bekommen können? Wenn ja, wie sind diese zusammengesetzt? Und tatsächlich, sie gibt es wirklich.


Es gibt viele „Lebensmittel“, die uns vermeintlich keine Sättigung bringen oder uns, wenn wir eigentlich schon papp satt sind, zum Weiteressen animieren. Schließen Sie einmal die Augen und stellen Sie sich eine Portion Spinat oder einen ganzen Teller mit Blumenkohl vor. Läuft Ihnen da schon das Wasser im Mund zusammen? – Wohl eher nicht. Stellen Sie sich nun aber weiter vor, auf dieser Portion Spinat liegt ein Stück Lachs, gut gewürzt, in einer Parmesan-Wallnusskruste. Eine sahnige, cremige Sauce liegt über dem Spinat und neben Ihrem Teller steht ein Brotkorb mit einem fein geschnittenen Baguette und Kräuterbutter.



Haben Sie Appetit bekommen? – Ja klar. Sie können sich das Gericht, sofern Sie Fisch mögen, vor Ihrem inneren Auge vorstellen, es fast schon schmecken oder riechen. Diese üppige Mahlzeit enthält nämlich alle Zutaten, welche uns Lust auf Essen und auch auf „Weiteressen“ machen, bis weit über die Sättigungsgrenze hinaus. Zucker, Fett und Salz machen unser Essen zum Geschmackserlebnis. Diesen leckeren Geschmack wollen wir uns erhalten. Leider wird dabei unser Appetit so sehr angeregt, dass diese Kombination an Bestandteilen geradezu nach mehr Nahrungsaufnahme schreit.



Nummer eins: Zucker. Zucker und der damit verbundene Geschmack, legte schon immer unsere Vorliebe für bestimmte Nahrungsmittel fest. Doch Zucker allein reicht nicht aus, um uns mehr Appetit zu machen. Er benötigt dafür einen Verbündeten.


Nummer Zwei. Fett. Die Kombination von Zucker und Fett schmeckt den meisten Menschen besonders gut. Denken Sie mal an Ihre Lieblingsschokolade oder an Kuchen und Gebäck.

Nummer Drei. Salz. Enthält das Produkt auch noch eine salzige Komponente, dann ist das „schmackhafte“ Trio komplett. Versuchen Sie es in der Abteilung Kartoffelchips. Viele Chipssorten haben sowohl eine salzige, als auch eine süße sowie eine fetthaltige Komponente. Essen Sie nur einen Chip und versuchen Sie die restlichen wieder in den Schrank zurückzulegen.


Die Geschmäcker sind bekanntlich verschieden. Lebensmittel können als zu süß, zu fettig, oder auch als zu salzig empfunden werden. Unsere Toleranz bei zu salzig ist geringer, als bei den anderen beiden Geschmacksrichtungen. Ein versalzenes Essen erkennen die meisten Menschen sofort.


Was können wir tun?
 

1. Vermeiden Sie so oft es geht die Kombination aus Fetten und Kohlenhydraten
2. Vermeiden Sie Fast Food. Burger, Pizza, Kebab und Co.
3. Vermeiden Sie Fertigprodukte
4. Bevorzugen Sie frische, unbehandelte Lebensmittel und kochen Sie so oft es geht

auch frisch
5. Benutzen Sie keine Geschmacksverstärker oder Lebensmittel, die welche enthalten
6. Lesen Sie die Auflistung der Inhaltsstoffe

 

Das Marketing der Lebensmittelindustrie suggeriert uns über Farben und Verpackungen zudem oft ein völlig falsches Bild. Es ist schwierig, sich davon nicht blenden zu lassen. Lesen Sie die Zutatenliste. Wenn Sie die Inhaltsstoffe nicht einmal fehlerfrei aussprechen können, dann lassen Sie das Produkt lieber im Regal stehen. Gehen Sie mal wieder zum Wochenmarkt. Die meisten Produkte dort kommen hervorragend ohne eine Liste mit Inhaltsstoffen aus.